Wichtige Vorbemerkung: Diese Aufzeichnungen sind vor Jahren erstellt worden. Mittlerweile hat sich die Diskussion weiterentwickelt. Die Fördermaßnahmen des Landes

haben sich verbessert. Unsere GEH-Regionalgruppe hat 2018 einen Arbeitskreis Wolf gebildet, der mit Schwerpunkt Alte und Gefähredete Haustierrassen, die Diskussion

und die Forderungen weiterentwickelt hat. Es geht um die Gefährdung und um den Bestand der alten Rassen. Es wurden Gespräche mit Abgeordneten und mit dem Umwelt-

minister Lies geführt. Die Regionalgruppe Elbe-Weser-Dreieck wurde aufgefordert zu einem gemeinsamen Antrag der CDU- und SPD-Fraktionen "Erhalt seltener Nutztierrassen

angemessen fördern" Stellung zu beziehen. Dies ist erfolgt. Auch Gespräche mit Vertretern von BUND und NaBu wurden geführt.

Auch GEH-intern versuchen wir die besondere Problematik der Wolfsangriffe zu diskutieren.  Das ist nicht immer leicht da die Betroffenheit in den Ländern unterschiedlich ist.

 

 

 

 

Wolf und alte gefährdete Haustierrassen

(Aufzeichnungen durch Wolfgang M. Schüßler, 27624 Meckelstedt)

 

Vorbemerkung:

 

Die Diskussion um den Wolf wird verkürzt geführt.

Es geht nicht um: Für oder gegen Wolf.

 

Sondern die Frage muß auch sein: welche Auswirkungen hat der Wolf auf viele Bereiche unseres Lebens.

Es ist wichtig Zusammenhänge zu erkennen, einfache Antworten sind nicht zu erwarten. Dazu sind die Unterschiede in den einzelnen Regionen

zu unterschiedlich.

Diskussion wird gerne unter dem Oberbegriff „Beutegreifer“ geführt.

Das ist zu einfach, da das Jagdverhalten von Wolf, Luchs und Bär zu

unterschiedlich ist. Bei Wolf kommt die Bildung von Rudeln, die zu einem anderen Jagdverhalten führt, hinzu. Die Betroffenheit und die Höhe des

Schadens ist ein anderer.

 

Diskussionen ändern sich je mehr die Betroffenheit zunimmt.

 

Ungleicher Kampf:

Offene Weide: Fluchtmöglichkeit gut

Koppel: begrenzt bis aussichtslos

 

Wie sind die Voraussetzungen bei der Tierhaltung:

Unterschiedliche landschaftliche Verhältnisse

Küste: große Flächen da Grünland, mit sehr vielen unterschiedlich

großen Wasserläufen. Moor. Nasse Flächen. Teilweise weit auseinander

liegende Weiden. Flächenmäßig große Weiden, mehrere ha.

Waldumrandet. Schutz für Wildtiere aber auch Schutz gegen Erosion.

An der Küste Ebbe und Flut, überflutetes Deichvorland. Wie kann dort

wirksamer Schutz aufgebaut werden?

Hoher Tierbestand bei Schafen, Rindern etc.

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In Niedersachsen hoher Flächenbedarf /Verluste durch Windfarmen, Bio-Anlagen, Großställe, Infrastrukturmaßnahmen. Lebensraum für Haustiere wird immer enger, das gilt auch für das Wild.

 

Immer mehr Ackerland in Investorenhand, dadurch Verlust von Weiden für

kleinere Landwirtschaften und Halter. Oft nur kleine Flecken im Angebot,

die dann noch weit auseinander liegen.

Das „Höfesterben“ nimmt zu, die Zahl der Züchter/Halter geht zurück. Tendenz steigend. Mit dem Hinweis auf den Wolf ist auch die Bereitschaft

geringer alte Rassen zu halten.

 

Der Trend zur Einstallung nimmt rapide zu.

Das Landvolk/der Bauernverband haben jetzt zusätzliche Argumente für Einstallung und wird diese auch nutzen. Einher geht der Verlust von

Kontrollmöglichkeiten“,

Damit Einschränkung des Verbraucherschutzes?

 

Ständige Beweidung einer Fläche führt zu Krankheiten (Wurm, Klaue)

 

Große Herden benötigen große Weidemöglichkeiten, regelmäßiger Tausch

der Weiden erforderlich. Ist nur bedingt möglich, da Weiden auch für die

Heuernte benötigt werden. Größerer Futterbedarf bei Einstallung.

 

Forderung der Halter: wolfssicher

Argument der Verwaltung: Nur wolfabweisend möglich.

Maßnahmen sind nur zeitlich machbar, da der Wolf schnell lernt Hindernisse zu umgehen.

 

Auswirkungen auf Menschen und Landschaft

 

Wie sind Auswirkungen wenn keine regelmäßige Beweidung

mehr stattfindet:

- Verbuschung/Verwaldung

- Verlust an Pflanzen, die nur durch regelmäßige Beweidung eine

Chance haben (artenreiche Bewachsung)

-Vielfalt Wiese geht verloren, da ohne Beweidung mehr Schnitte möglich.

-Der Verlust von Pflanzen bedeutet Verlust von Insekten, Bienen,Vögeln etc., da deren Nahrungsgrundlage entzogen wird.

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Verstärkung der Tendenz im Cuxland als Maisland.

 

Damit Ade Landschaftspflege? Wer macht dann?

 

Abends Einstallung bzw. Heranführen an nahe Hausweide

bedeutet, dass Tiere Nahrungsmittel vorenthalten werden. Weidezeit wird eingeschränkt.

Der Schäfer muss Tiere/Schafe mit Heu füttern obwohl draußen genügend

Futter vorhanden ist.

 

Führt zu Begrenzungen für Menschen wg. Zäunen, Hunden etc.

Beispiel: Deichbeweidung. Heute:Menschen können auf Deichkrone/

Vorland laufen Zukunft: verboten

Staatssekretärin Kottwitz (NS): Fluss- und Seedeiche werden eingezäunt.

 

Wie ist es mit der Attraktivität der Landschaft/Urlaubsregion

(Teilweise 2. Standbein für die Landwirtschaft) Wirtschaftliche Bedeutung für Region wie z.B. das Cuxland teilweise sehr hoch.

(Arbeitslosenquote bei 16%, wenig Betriebe)

 

Überall Zäune

hat auch entscheidende Auswirkungen auf andere Wildtiere. Grenzt deren

Wirkungskreis und Weidemöglichkeiten entscheidend ein. Wolf treibt z.B. Damwild auf Zäune zu. Stark begrenzte Fluchtmöglichkeiten.

Dies besonders bei Wolfsrudeln.

 

Wolfsschutz wie???

 

Wildbestand stark abnehmend. Einige Rassen (Hasen, Fasane…)

fast nicht mehr vorhanden.

Stimmt Gleichung: Jäger – Abschüsse – Quoten -Wolf ==geringer Bestand

 

These: Durch abnehmenden Wildbestand und Zunahme von Wölfen wendet sich Wolf zwangsläufig Haustieren zu.

 

Ungleicher Kampf: Wildtier gegen Haustiere

 

Die Risszahlen durch Wölfe nehmen rasant zu. Hat man lange Zeit den

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Riss von Haustierrassen auf Schafe begrenzen können, hat die Zahl der

Risse an ausgewachsenen Rindern zugenommen.

 

Die Einzäunung verhindert Fluchtmöglichkeit. In Panik geratene Tiere

trampeln Zäune nieder. Besonderes Problem in der Nähe von Straßen,

Gleisen etc. In Meckelstedt ist die Rinderherde (10) viele km über eine

stark befahrene Landesstraße mitten in der Nacht gelaufen.

 

Haustiere rechnen nicht mit der Gefahr. Sie hatten bisher keinen

lebensbedrohenden Gegner.

 

Schnelligkeit fehlt um erfolgreich flüchten zu können.

 

Geburten finden bisher auch auf der Weide statt. Kälber, Lämmer, Fohlen sind besonders gefährdet, vor allem wenn sie sich von der Herde und ihren

Müttern abseits halten.

 

Angriffe haben enorme Auswirkungen auf trächtige Tiere.

 

Was wird als Wolfsschutz empfohlen: (Wolfsbüro)

Einzäunung, hier vor allem Elektrozäune

Herdenschutzhunde

Esel

Flatterbänder

Lama,

Hausnähe bzw. Einstallung am Abend

mehr Litzen usw.

 

Wolfssicher --------------------Wolfsabweisend

 

Zäune

Hohe Kosten, Unterhaltung aufwendig, Nachspannen etc.

Teilweise nicht einsetzbar da landschaftliche Gegebenheiten dagegen.

(Moor, Wasserläufe, Erdhügel, Küstenvorland…….

Wildschweine untergraben Zäune, Maulwürfe lockern Pfosten,

Todesfallen für Wild,

Untergrabeschutz nicht möglich bei zu vielen Baumwurzeln

Herdenschutzzäune sind wirkungslos ,so die Dt. Gesellschaft für

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Züchtungskunde.

Welche Höhe ist die richtige? 1,40 m scheint überwindbar.

Elektrozäune nur bedingt einsetzbar. Noch mehr Probleme bei Boden-

unebenheiten. Kontrollaufwand extrem. Ständige Pflege am Zaun entlang

erforderlich, da durch zu hohen Grasbewuchs Wirkung des Stromes nach-

lässt.

Überflutete Weiden nach starken Regenfällen, in Norddeutschland besonders im Elbe-Weser-Dreieck (Nasses Dreieck) nicht ungewöhnliches.

Einfluß des Windes/Sturmstärke bei leichtem Boden.

Wie reagiere ich im Küstenvorland bei Tide?

Eingriffsmöglichkeiten durch Dritte (Diebstahl, Abschalten, …….

 

Einsatz bei Schweinen nur bedingt möglich durch Grabetätigkeit der

Schweine. Aber auch Aufwühlen durch Wildschweine von außen.

 

Erfahrungen in Kanada: Wölfe beißen Drähte und Isolatoren durch

Regelmäßige Mäharbeiten am Zaun erforderlich. Elektrozäune und

Schäden.

 

 

Herdenschutzhund

nur begrenzt einsetzbar, auf Einzelpersonen fixiert, hohe Anschaffungs- kosten. (lt. Humpert 13.11.16; ausgebildeter Hund: 4.000,-- , Welpe: 1.000,-- Euro, ca. 1.000,-- Futterkosten)

Benötigte Anzahl je nach Haltungsart hoch

Beispiel Scheeßel: 3 Herden, mindestens 6 Hunde, bei größerer

Fläche mehr. Nur bedingter Schutz.

Was machen in Bereichen mit hohem Tourismus?

 

Einzäunung Voraussetzung für sicheren Umgang. Was machen bei

großen Landschaftspflegeprogrammen?

Bindung an die Herde. Universal einsetzbar? Können die HSH in

wechselnden Herden, in unterschiedlicher Zusammensetzung eingesetzt

werden?

Territorialverhalten, Verteidigungsbereitschaft, Aggression. Hier gibt

es scheinbar unterschiedliches Verhalten bei den HSH.

Können HSH und Hütehund gemeinsam arbeiten?

Besonders wichtig wird die Information der Öffentlichkeit über die

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Sonderrolle des HSH angesehen. (z.B. kein Übersteigen von Zäunen

um Wanderweg abzukürzen)

Können tierschutzrechtliche Bestimmung für Hunde eingehalten werden?

Eigener Pflege- und Fütterungsbedarf (entgegen Schafe)

 

Esel

Sind die grünen Wiesen im Norden artgerecht?

Großer Artikel in den Schafnachrichten. Esel darf nicht auf normale

Weiden, zu großes Futterangebot, Kolikgefahr

Fläche zu nass, Hufprobleme.

Nur begrenzter jahreszeitlicher Einsatz möglich (Tierschutz)

 

Flatterbänder

Wirkung nur begrenzt, geht nach wenigen Wochen verloren

 

Lama

Keine Erfahrungswerte

Anschaffung teuer

 

Mehr Litzen

scheint praktikabel. Aber Höhe entscheidend. Empfohlen werden Abstände

von 20 cm. Kostenfaktor?

 

Hausnähe bzw. Einstallung am Abend

Kleinere Fläche, Krankheitsanfälligkeit größer?

 

Zusätzlicher hoher zeitlicher Aufwand, durch Einholen, Sauberhaltung

der Fläche. Wichtig: Futter muss zusätzlich gefüttert werden

Was nutzt Hausnähe, wenn Wolf in unmittelbarer Nähe des Hofes auf-

taucht. Tiere unruhig, Lammung beeinträchtigt.

Wölfe folgen der Herde wenn als Nahrungsquelle erkannt. Lernfähigkeit.

Hoher zusätzlicher finanzieller Aufwand:

Hunde…s.o.

Esel (Land NS 1.500,--)

Zäune

Zusätzliche Aufgaben: Sommer – Weide -Beobachtung/Kontrolle

Hunde füttern

Winter früher rein, mehr Futter.

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Geburten können nicht mehr auf Weide stattfinden.

 

Was empfiehlt Wolfsberater? Und kanadischer Ranger (Veranstaltung Lintig)

1. Mehrmals täglich auf Weide

2. Abends auf nahe Hofweide

3. Jeden Tag Zaun überprüfen

4. Geruch des Menschen schreckt Wölfe ab

5. Hofhund mitnehmen

6. Weidevieh auf Verletzungen untersuchen

7. Nie rückwärts weglaufen

 

Zahlen (aus Antwort Bundesregierung) (top agrar)

Zunehmende Risse. Niedersachsen 64 Übergriffe

2002 33

2014 714, davon 596 Schafe NS 185

94 Damhirsche bzw. Gatterwild 39

16 Rinder 7

6 Ziegen 4

Insgesamt in Niedersachsen 235

Wie hoch ist die Dunkelziffer? Übergriffe werden nicht gemeldet da kein

Schadensanspruch angenommen wird.

 

Es gibt 46 Rudel, 15 Wolfspaare, 4 sesshafte Wölfe

Neu: Lkr.Osnabrück Wolf aufgetaucht. In Bayern wird auch von einer

steigenden Anzahl gesprochen.

 

Beispielhaft wird immer wieder Sachsen erwähnt, die schon längere

Erfahrungen mit dem Wolf haben.

Rissstatistik Sachsen

2015 73% gerissene Tiere aus geschützter Haltung

 

Wie reagiert Land NS:

Förderung bei Schutzmaßnahmen und bei gerissenen Tieren.

Höchstgrenze 5.000,-- Gesamtsumme lt. NLWKN 500.000,--

Förderung findet nur im anerkannten Wolfsgebiet statt.

Umkreis 30 km. (Wolf wandert 50-60 km am Tag)

Unterlagen im Internet einsehbar.

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Die Sorge bei Pferdehaltern wächst. Wie wird dort die Wertfestellung

getroffen. Geht dies dann zu lasten der anderen Rassen?

 

Bei allem ist wichtig, daß die Kostenerstattung der B i l l i g k e i t unterliegt und damit kein Rechtsanspruch besteht. Vor allem nicht auf Dauer.

 

Halter muß Maßnahmen beantragen, mit Kosten in Vorlage treten. Sind mehrstellige Beträge. Muß eigene finanzielle Ausstattung vorhanden sein.

Damit Ausgrenzung schlecht verdienender Menschen.

Bei Schädigung: erst wenn Wolfsriss eindeutig ist oder große Wahrschein-

lichkeit dafür spricht.

(Risse auch durch streunende Hunde)

Wolfsschutz Rinderhalter CUX, STD, ROW

 

Verfahren:

Feststellung des Risses

Einschaltung von

Wolfsberater – DNA Probe- Landesjägerschaft Hannover

Tierarzt

Polizei

Jägerschaft

Wolfsberaterbüro

Ministerium

Niedersächs. Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Natur-

schutz (NLWKN)

(Funkloch)

z.B. erschossene Wölfin

Leibnitz-Institut für Zoo und Wildforschung in Berlin

Genetische Analyse Senckenberg-Institut

Staatsanwaltschaft

 

Zeitabläufe knapp (Was ist am Wochenende ?)

Schneller Verfall der gerissenen Tiere. Dann ist Nachweis wer gerissen hat schwer.

 

Veranstaltung Lamstedt 8.11. (für Rinderhalter)

 

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Viele Klagen über schleppende Bearbeitung

Unsicherheit

Diskussion über hochträchtiges Rind :1 oder 2 Tiere?

 

Haftungsfrage ungeklärt, da Wolf Wildtier und damit kein Halter

 

Offene Fragen:

Haftungsfragen bei Ausbruch der Tiere (Beispiel Meckelstedt)

Menschen- oder Sachschaden (Beispiel Tunnel GÖ, langwieriges

Verfahren, Versicherungsschaden gedeckt?)

Halter muss beweisen wer Verursacher.

 

Grundsätzliche Fragen:

Warum ist die Wiederansiedlung des Wolfes so wichtig, obwohl sich

Lebensbedingungen so wesentlich geändert haben?

Wolf war bisher nicht (mehr)vorhanden, durch Wiederansiedlung

über 30 Rassen alte und gefährdete Haustiere in ihrem Bestand gefährdet.

Haltungsfragen/Förderung: Unterschiede Landwirte/Hobbyhalter?

 

Rehwild etc. kann geschossen werden da Schädiger Wald, Acker

 

Andere Tiere dazu gekommen, die Bestände gefährden, aber geschossen werden können: Wolfshunde, Waschbären u.a.

 

Wolf reißt mehr als er zum Fressen braucht.

Starke Vermehrung/Ausbreitung der Wölfe, ein Wurf kann bis

5 Welpen haben. Wieviel Wölfe kann das Land aufnehmen?

 

Spanien, Osteuropa, Slowakei haben Wolf aus dem Schutz ganz oder

teilweise rausgenommen.

Norwegen Begrenzung der Zahl der Wölfe

 

Warum sperrt man Wildpferde, Wisente, Bullen, die auch „Gefährder“ sind, in große Gatter/Flächen ein?

 

Gefahr durch den Wolf. Alter Spruch von Hundehaltern: Mein Hund, der tut doch nichts. Erinnert an Haltung Landesregierung, Jägerschaft,

Naturschutzverbände.

 

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Bei anderen Wildtieren sind folgende Entwicklungen feststellbar:

-Fuchs immer mehr in Ortsnähe, Bau direkt am Haus

-Wildschweine Ortsnähe bzw. mitten in der Stadt, z.B. in Berlin

-Angriffe von Rindern auf Menschen,

-freilaufende Hunde, Angriffe auf Kinder und Menschen

 

 

Informationen

Zufällig. Laufen überwiegend über Verbände. Wer nicht in einem Verband

ist, ist draußen.Die Information der Presse hängt teilweise von der

Interessenlage der Redaktion ab. Je weiter weg umso positiver ist die

Einstellung zum Wolf. Bedenken werden als Hysterie abgetan.

Nur geschönte Bilder werden veröffentlicht, so der Eindruck bei Betroffenen.

Wolfsberater nur bedingt qualifiziert (woher sollten sie ihr Wissen auch

haben)

Vorwurf: Informationen werden zurückgehalten, z.B. Standorte (Schutz Mensch/Tier)

Wolfsbüro wirkt hilflos, Zeit für Geschäftemacher (Beispiel Lamstedt)

 

Rolle der GEH

oder wie sollte sie sein?

Laut Satzung ist die GEH der Erhaltung in landwirtschaftlicher Nutzung

verpflichtet und der Unterstützung der TierhalterInnen.

Halter und Züchter sind vom Wolf betroffen.

Einige Rassen sind extrem gefährdet. Jeder Riss und jede Aufgaben

von Zucht und Haltung kann Rasse bedrohen.

Bei einigen Rassen ist der Gefährdungsgrad niedrig. Ergebnis von

großen Zahlen bei Schäfereien. (Pommern, Skudden, Bentheimer, Brillenschafe etc.)Dies kann sich schnell ändern wenn Haltung aufgegeben

werden muß. (Nachwuchs fehlt, Todesfall, Betriebsaufgabe , Wegfall von

Förderung und Pflegemaßnahmen, wirtschaftliche Notlage des Halters,

Krankheit u.v.a.m.)

 

Durch den besonderen Schutz des Wolfes sind Schaf- und Rinderrassen

gefährdet und damit selbst vom Aussterben bedroht.

 

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Neben dem Wolf sind Krankheiten Gefährder der alten Rassen.

 

Schaf- und Rinderrassen stehen für unsere Kulturlandschaft. Landschafts-

pflege ist ohne diese Rassen nicht mehr vorstellbar.

 

Wir haben kleinere Lebensräume, die durch viele genutzt werden. Deshalb

Begrenzungen erforderlich.

 

Züchter alter Rassen denken ans Aufhören, da der ständige Druck/Angst

steigt.

 

GEH muss sich stärker in die Diskussion einbringen und nicht nur
Anderen überlassen.

Es ist auch darüber nachzudenken, dass es eine besondere Förderung von

alten gefährdeten Rassen geben muss, unabhängig von regionaler Herkunft?

Werbung dafür, dass -trotz veränderter Situation - die Zucht nicht aufgegeben wird.

 

Ein Verbandsklagerecht der GEH müsste angestrebt werden.

Das gibt es in HB, HH, SH, NRW, BaWü, RP, Saar.

Neu: Pro Vieh anerkannt, sonst BUND, Tierschutzvereine.

(Durchsetzung von besseren Haltungsbedingungen tierschutzrechtlicher

Auflagen. Tierhaltungsverbot).

 

Nicht zu vergessen sind auch politische Folgen. Halter fühlen sich allein

gelassen. Auch nicht ernst genommen. Das machen Diskussionen und

Veranstaltungen deutlich. Es wird kritisiert, dass Presse geschönte Artikel

schreibt und keine Rissbilder gezeigt werden.

Wölfe bewegen sich auf Höfen und in Orten.

Das Wolfsproblem werde heruntergespielt. Was nicht sein darf…..

 

Andere Aspekte:

Veränderung der Landschaft, des Landschaftsbildes, Auswirkung auf

Tourismusgebiete und damit auch auf Arbeitsplätze

Ende der offenen Weidemöglichkeiten

Stimmt die These: Population der Wölfe begrenzt sich selber

 

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Offene Fragen;

Wo ist Haltelinie für Wolf?

Ab wann HSH erforderlich?

Bestimmt die Haltung zum Wolf die Nähe der Betroffenheit oder

je weiter weg umso positiver?

Widerspruch: Forderung nach höheren Entschädigungen stehen Forderung nach Erhalt entgegen.

Große Unterschiede zwischen großen Schäfereien/Höfe und Kleinbauern

und Hobbyzüchter.

Wie sind die Kostensteigerungen durch neue Bauten (z.B.Stall), weite

Wege, HSH, mehr Arbeitsstunden, Fütterungskosten in den Griff zu bekommen?

Unterschiedliche Einkommen durch Landschaftspflegeverträge, potente

Geldgeber, Stiftungen.

Stimmt noch Ertrag und Kosten?

Gibt es vor Ort geeignete Tierärzte z.B. für Esel, Lama? Schon heute

Probleme bei Schafen und Ziegen.

 

 

Bemerkungen:

Stimmungslage bei Haltern ist explosiv. Man fühlt sich nicht ernst genommen.

Politik und Verwaltung orientieren sich besonders an den Großbetrieben und vergessen dabei Klein- und Nebenerwerbslandwirte und vor allem Hobbyhalter.

Im Moment erster Eindruck wie die Zukunft aussehen wird:

Alle Tiere werden weggesperrt, die einen wegen Vogelgrippe, die anderen

wegen des Wolfes. Bleibt das Tierwohl auf der Strecke??